… die unglaublichen Abenteuer des Herrn Öseblöm –
und seiner Freunde …

Home 9 Gutenachtgeschichten 9 Jahr-01 9 Episode 147

Große Erleichterung

»Ich hoffe Ihr hattet einen schönen Tag?!«

Dann lasst uns diesen jetzt mit einem gemütlichen Abend beenden. Und was passt besser zu einem kuscheligen Abend als eine schöne Gutenachtgeschichte …? Deckt Euch daher wieder gut zu, schließt bitte wieder Eure Augen und spitzt Eure Ohren, denn wir wollen gleich miterleben, wie es mit unseren Burschen und Ihren Freunden weiterging …

Dalin hatte recht. Es war schon spät geworden.

»Wir sehen uns morgen!«, rief Kreszenz, sprang auf und machte sich eiligst auf den Weg nach Hause.

Die anderen räumten noch schnell den Tisch ab, löschten die Kerzen und danach begab sich jeder in sein Zimmer. Doch keiner von ihnen konnte sofort einschlafen. Viel zu aufgeregt waren sie über die freudige Nachricht.

Selbst Dalin, der wirklich schon viel erlebt hatte, hing noch lange seinen Gedanken nach. Erst in den frühen Morgenstunden, fiel auch er schließlich in einen seichten Schlaf.

Der kleine Balthasar war wieder der Erste auf der Veranda, als die noch jungen Sonnenstrahlen Tisch und Bänke erwärmten. Sogleich begann er damit, das Frühstück zuzubereiten. Aus Öseblöms Zimmer erklang das vertraute »Tok Tok Tok« und aus den anderen Zimmern war das eine oder andere leise Schnarchen zu vernehmen.

Balthasar lächelte glücklich.

»Es wird alles gut«, dachte er und hockte sich allein an den großen Tisch auf der Veranda, um seinen Tee zu trinken. Seine Freunde schliefen noch und heute ließ Balthasar sie noch ein wenig schlafen.

»Guten Morgen«, murmelte Kalle, der plötzlich seinen Kopf zur Verandatür herausstreckte. Er schaute noch völlig verschlafen aus.

»Auch schon wach?«, antwortete Balthasar und grinste. »Das Frühstück ist schon lange fertig. Komm und weck die anderen, es wird Zeit.«

Kalle nickte nur kurz und verschwand wieder im Haus.

Allmählich kamen nun die Freunde aus ihren Zimmern und nach einer gründlichen Morgentoilette saßen wieder alle fröhlich, wenn auch noch etwas müde, am großen Verandatisch zusammen.

»Also ich gehe jetzt gleich zu Bauer Rums, um ihm die freudige Botschaft zu überbringen«, erklärte Kalle.

»Und wir müssen jetzt zur Schule«, stellte Balthasar fest. »Ich freue mich schon auf Pimpis Lächeln. Sie hat in den letzten Tagen überhaupt nicht mehr gelacht.«

»Du hast recht«, sagte Mallewutz. »Wir sollten uns beeilen.«

Diesmal war es nur ein kurzes Frühstück. Malle und Dralle machten sich auf den Weg zur Arbeit. Mallewutz und Balthasar konnten es nicht erwarten zur Schule zu kommen und Kalle nahm sich noch eine Scheibe Brot mit auf den Weg.

Selbst Öseblöm schien es heute eilig zu haben.

»Ich bin heute Abend wieder zurück«, sagte er und verschwand wieder auf seine geheimnisvolle Art.

Dalin nickte nur und sagte: »Ja geht nur, ich räume hier auf, sobald ich fertig bin, mit meinem Frühstück.«

Der Zwerg machte es sich noch gemütlich, denn er hatte Zeit, ihn drängte nichts, noch nichts, aber das konnte auch er nicht wissen.

Schon auf dem Weg zur Schule trafen Mallewutz und Balthasar auf die kleine Pimpinelle. Das rothaarige Mädchen schlenderte langsam mit gesenktem Haupt den Weg entlang.

»Guten Morgen, Pimpi!«, rief Balthasar und stürmte freudig auf seine Freundin zu.

Doch Pimpi reagierte nicht. Sie ließ traurig ihren Kopf hängen und versuchte ihre Tränen zu verbergen. Die letzte Nacht hatte sie kaum geschlafen. Ihr Vater hatte die ganze Nacht nur traurig in seinem Sessel gesessen und auf die große Wohnzimmeruhr gestarrt. Kein Wort hatte er zu ihr gesprochen, aber seine Tränen lagen schwer auf ihrem kleinen Herzen.

»Weißt Du schon das Neueste?«, fragte Balthasar, der vor lauter Aufregung gar nicht bemerkte, wie traurig die kleine Pimpinelle war.

»Deine Mama …!«, rief Balthasar. »Sie kommt zurück!«

Die kleine Pimpi schien ihn nicht zu hören, denn sie reagierte überhaupt nicht. Noch immer ließ sie ganz traurig ihren Kopf hängen.

»Hast Du nicht verstanden?«, fragte Balthasar. »Deine Mama wird wieder ganz gesund! Sie kommt zurück.«

Nur langsam drangen Balthasars Worte zu Pimpinelle vor.

»Meine Mama …?«, wiederholte Pimpi fragend. – »Ja«, rief Balthasar. »Sie kommt wieder zurück. Sie ist bereits auf dem Heimweg!« – »Meine Mama kommt zurück?!«, staunte Pimpinelle. Sie konnte es gar nicht glauben. »Meine Mama wird wieder gesund?« – »Ja«, bestätigte nun auch Mallewutz. »Wir haben es gestern Abend erfahren, von einem Glühwürmchen …« – Die kleine Pimpinelle kräuselte ihre Stirn und fragte immer noch zweifelnd: »Von einem Glühwürmchen?« – »Na ja, es sah zumindest so aus«, erklärte Balthasar. »Aber Öseblöm hat gesagt, dass Deine Mama wieder ganz gesund wird und bald wieder zurück ist!« – Jetzt verstand Pimpinelle. Die vielen Tränen der letzten Tage waren verflogen. »Ich muss sofort nach Hause!«, rief Pimpi, drehte sich auf der Stelle um und rannte los.

Für Euch, liebe Kinder, ist es jetzt aber an der Zeit, ins Traumland zu reisen … Darum heißt es nun:

»Gute Nacht und träumt recht schön, schon morgen wird es weiter gehen.«