… die unglaublichen Abenteuer des Herrn Öseblöm –
und seiner Freunde …

Home 9 Gutenachtgeschichten 9 Jahr-01 9 Episode 230

Schon zurück

»Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Tag?!«

Dann ist es an der Zeit, diesen Tag mit einer wunderbaren Geschichte ausklingen zu lassen. Hüpft also ganz schnell ins Bett und deckt Euch gut zu. Macht es Euch wieder so richtig kuschelig unter Eurer Decke. Nun schließt Eure Augen und spitzt Eure Ohren, denn auf der Veranda unserer Freunde ist schon wieder viel los …

Dalin war gerade mit dem Essen fertig, als Mallewutz und Balthasar um die Ecke bogen, doch sie kamen nicht allein.

»Ah, gerade rechtzeitig!«, rief Kalle. »Aber wir brauchen noch ein weiteres Gedeck.«

Der Zwerg steckte seinen Kopf aus dem Küchenfenster: »Ein weiteres Gedeck?«

»Ja, wir haben Gäste«, antwortete Kalle.

»Da reicht ein Gedeck nicht«, knurrte Dalin und verzog sich wieder in die Küche. »Ich weiß noch nicht einmal, ob das Essen reichen wird.«

Tatsächlich erkannte jetzt auch Kalle, wer alles zu ihnen kam. Da waren Mallewutz und Balthasar, gefolgt von Kreszenz und Pimpinelle und dann kamen auch noch Mama Rums und der Bürgermeister Kreszenz senior. Schnell hatte es sich herumgesprochen, dass alle Freunde unterwegs waren, um die nächsten Abenteuer zu bestehen. Darum hatten Mama Rums und der Bürgermeister beschlossen, nach dem Rechten zu sehen und zu helfen.

Vielleicht könnt Ihr Euch die erstaunten Gesichter vorstellen, als die Gruppe die Veranda erreichte und den bereits gedeckten Tisch erblickte.

»Ihr seid schon zurück?«, fragte Balthasar und konnte es kaum fassen.

»Die haben bestimmt noch etwas vergessen?, murmelte Kreszenz.

Keiner konnte sich vorstellen, innerhalb eines halben Tages zum Mühldorf und gleich wieder zurückzureisen. Schließlich hatte sogar Öseblöm mindestens einen ganzen Tag dafür gebraucht.

»Nein, wir sind tatsächlich schon wieder zurück!«, rief Kalle hocherfreut, all die bekannten Gesichter wiederzusehen.

»Wie ist das möglich? Nein, stop, sag nichts; ich weiß es schon«, sagte Balthasar und grinste. »Das ist ja ein Ding!« Der kleine Bursche deutete auf Dix und Dax und nickte anerkennend.

»Wir wollten Euch hier helfen«, erklärte Mama Rums. »Aber wie ich sehe, habt ihr alles im Griff. Dann kann ich ja wieder gehen.«

»Nein, bitte bleib hier«, widersprach Kalle. »Wir sind wirklich für jede Hilfe dankbar. Außerdem war unsere Reise zwar kurz und schnell, aber doch ziemlich anstrengend.«

Dalin, inzwischen auch auf der Veranda, nickte nur. »Das stimmt,« sagte er, »mir ist immer noch ganz wackelig und außerdem sind wir nicht vorbereitet auf so viele Gäste.«

Mama Rums schaute sich kurz um, dann verschwand sie auch schon in die Küche. Genau in diesem Augenblick kamen Malle und Ralle von ihrer Feldarbeit zurück.

»Oh, ihr Zwei seid auch schon zurück«, stellte Kalle fest und spürte eine tiefe Dankbarkeit.

Diese Dankbarkeit entsprang tief in seinem Herzen und ließ seine Augen leuchten …

»Ist irgendetwas vorgefallen, dass Ihr schon zurück seid?«, wollte Dalin wissen, der es sich in seinem Schaukelstuhl gemütlich gemacht hatte.

»Ich glaube, Malle hat Kopfschmerzen«, versuchte Ralle eine Erklärung.

»Du meinst, er hat Probleme mit seinem neuen Halstuch«, bemerkte der Zwerg. »Die Welt ist einfach zu geschwätzig für den, der Ohren hat zu hören.«

Malle selbst sagte nichts. Er nickte dem Zwerg nur kurz zu und verschwand ins Haus. Dalin verstand, deshalb stand er auf und folgte seinem Freund. Freundlich klopfte er an Malles Zimmertür und trat ein.

»Kann ich Dir helfen, mein Freund?«, fragte er.

Malle schüttelte nur den Kopf. Er lag rücklings auf seinem Bett und starrte an die Decke.

»Das Halstuch?«, fragte Dalin.

Malle nickte.

»Willst Du es zurückgeben?«

Wieder schüttelte Malle den Kopf.

»Kannst Du nicht mehr sprechen?«, Dalin blieb hartnäckig. Auch wenn er selbst nicht diese Fähigkeit besaß, so konnte er sich doch recht gut vorstellen, wie es damit wäre. Der Zwerg erinnerte sich an seine vielen Gespräche bei Handan; abends, wenn Öseblöm zu Besuch kam. Und so wusste er auch, was gerade in Malle vor sich ging.

»Ich kann meine Ohren nicht abschalten«, erklärte Malle. »Es ist einfach in meinem Kopf.« – »Ich weiß«, antwortete Dalin und legte seine Hand verständnisvoll auf Malles Arm. »Es bedarf der Übung, mit dieser Fähigkeit umzugehen.« – »Übung?«, zweifelte der junge Bursche. »Was soll ich daran üben? Sie schwatzen und schwatzen und es wird immer lauter.« – »Das ist ein gutes Zeichen«, erklärte Dalin. – »Wieso gutes Zeichen? Was soll daran gut sein?« Unser Malle war echt verzweifelt. Da erhielt er ein so wunderbares Geschenk und genau das bereitete ihm solche Probleme.

Für Euch, liebe Kinder, ist es nun an der Zeit, ins Traumland zu reisen … Darum heißt es wieder:

»Gute Nacht und träumt recht schön, schon morgen wird es weiter gehen.«